Drei Konferenzen und zwei Vorträge – ein Bericht

Im vergangenen November habe ich insgesamt drei spannende und erkenntnisreiche Konferenzen zu ökonomischen Themen in Hamburg, Frankfurt und Bamberg besucht. Auf zwei Konferenzen hielt ich Fachvorträge, die auf Forschungsergebnissen aus meinem laufenden Promotionsprojekt fußten.

Viele Anregungen und neue Kontakte für meine Diss

Die drei Konferenzen boten viele erstklassige Gelegenheiten, um mich mit Kolleg*innen aus dem In- und Ausland auszutauschen. Dabei konnte ich nicht nur wertvolle Anregungen mitnehmen, sondern fand auch stets Zeit und Muße zum geselligen Ausklang bei zünftigem Essen und netten Gesprächen.

Die Konferenz The Future of Money: 10 Years after Lehman and Nakamoto wurde maßgeblich von Akteuren des deutschen Partnernetzwerkes des International Movement for Monetary Reform organisiert und fand am 24. November an der Frankfurt School of Finance and Management statt. Dort referierten viele namhafte internationale Forscher*innen, Geldtheoretiker und Zentralbanker zu der von mir untersuchten Vollgeldtheorie sowie verwandten Konzepten. Aber auch einige Praktiker*innen, politische Aktivist*innen und Finanzjournalisten gaben Einblick in ihre Arbeiten und Thesen. Am spannendsten fand ich die verschiedenen Beiträge zu digitalem Zentralbankgeld, darunter zum schwedischen E-Krona-Projekt, an dem ich dran bleiben werde, und zu den Lehren aus dem Schweizer Vollgeld-Referendum. Die einzelnen Beiträge werden auf der Konferenzwebsite in den nächsten Tagen dokumentiert.

Im Hinblick auf meine Recherchen war es insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung. Aus didaktischen Gründen und für einen intensiveren Austausch der Teilnehmenden wären zwar deutlich längere Pausen wünschenswert gewesen. Doch angesichts der gegebenen Finanzierungslage war der gewählte Weg wohl ein guter Kompromiss.

Vorträge zu Vollgeld und Reformdebatten in Island

Ganz besonders freue ich mich über das große Interesse an meinen beiden Vortragsthemen und den Zuspruch für meine Arbeit. Die erste Konferenz beschäftigte sich mit dem Thema New Economic Thinking – Beginn einer Transformation von Wirtschaftspolitik und Wirtschaftswissenschaft. Sie fand anlässlich des zehnten Jahrestages des großen Finanzsystemcrashs vom 16. bis zum 18. November an der Universität Hamburg statt. Dort analysierte ich die jüngsten Reformdebatten über Staatsgeld, Geldpolitik und Demokratie in Island.

Mein Konferenzmonat endete mit einer einmaligen interdisziplinären Tagung an der Otto-Friedrich-Universität im schönen Bamberg. Dort kamen zwischen dem 28. und 30. November Forscher*innen aus den Literaturwissenschaften, aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zusammen, um aus unterschiedlichen fachlichen und methodischen Perspektiven zur Realität und Wahrnehmung von Finanzmärkten in der Gegenwart zu debattieren. Zweifellos ist das ein hochspannender Ansatz, der das Blickfeld weitet und interessante Verknüpfungen bietet. Mein von den Organisator*innen ausgewählter Beitrag thematisierte die Frage, inwieweit die Verstaatlichung der Geldemission oder »Vollgeld« eine Lösung für die vielen Probleme unseres Finanzsystems sein kann. Dabei nahm ich neben offenen Fragen auch ausgewählte monetäre, demokratische und soziale Aspekte dieses ökonomischen Reformvorschlages kritisch unter die Lupe.

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